Eine Ausbildungsteilnehmerin berichtet von ihren Erfahrungen bei der Würzburger Business Coach Akademie
Eine Coachingausbildung im Zeichen von Corona – ist das möglich? Diese Frage stellte sich durchaus, denn unser erstes Modul der Ausbildung zum Zertifizierten Coach EASC an der Würzburger Business Coach Akademie musste aufgrund der Corona-Regelungen online stattfinden. Was für mich als Teilnehmerin bedeutete: mit zwei Kindern im Hintergrund, die beim Homeschooling betreut werden wollten. Und kann man Coaching praktisch üben, wenn man sich nur per Zoom sieht und eigentlich gar nicht kennt? Aber trotz der bei allen Teilnehmern veränderter Rahmenbedingungen war die Ausbildung ausgebucht und konnte zum geplanten Zeitpunkt beginnen.
Die Digitalkompetenz der Trainer macht es möglich
Nach drei Tagen intensiven Lernens und Übens konnten wir die Ausgangsfrage mit Ja beantworten. Es ist möglich, virtuell zu lernen, ein gutes Gefühl für sein Gegenüber zu bekommen, auch wenn man es nur am Bildschirm sieht, sogar, wenn man es nur hört. Man kann Coachingmethoden auf unterschiedliche Weisen virtuell umsetzen und hat dabei sogar ziemlich viel Spielraum und kann sich den eigenen Bedürfnissen und denen des Coachees anpassen. Virtuelles Coaching sollte sowieso auf dem Lehrplan der Ausbildung stehen, so konnten wir es aufgrund der aktuellen Situation gleich ausprobieren und Erfahrungen damit sammeln. Trotzdem genossen wir es sehr, dass zumindest einige von uns sich am Abend zum Üben ganz analog zu einem Coachingspaziergang (mit Abstand) treffen konnten. Dabei wurden aus eigenem Erleben die Vor- und Nachteile analogen und digitalen Coachings spürbar.
Schon nach drei Tagen können wir coachen
Bereits am Ende des ersten Moduls sahen wir alle uns in der Lage, ein komplettes Coachinggespräch nach dem lösungsorientierten Ansatz zu führen und hatten genug Werkzeug an der Hand, um uns auch sicher zu fühlen, erste Coachees zu begleiten. Virtuell natürlich.
Das zweite Modul konnte dann in Präsenz stattfinden. Wir waren sehr neugierig aufeinander und sehr erstaunt, wie schnell wir als Gruppe trotz – oder möglicherweise auch wegen – des digitalen Einstiegs miteinander vertraut und zur Lerngemeinschaft zusammengewachsen waren. Unser Thema war Aufstellungs- und Systemarbeit, was auf den ersten Blick im persönlichen Kontakt mit dem Coachee besser anzuwenden scheint. Und natürlich fühlt es sich unmittelbarer an, wenn man nebeneinander im Raum steht und physisch Schritte auf eine Lösung zugeht und sich physisch von einem Problem abwendet. Aber auch da lernten wir gleich, wie man diese Techniken virtuell anwenden und dieselben Effekte erzielen und gute Ergebnisse erreichen kann.
Eine steile Lernkurve
Die Lernkurve war für uns alle nach zwei Modulen sehr steil. Bei der Vielfalt der Methoden konnte jeder schon ein bisschen für sich herausfinden, welche Coachingansätze ihm persönlich mehr liegen. Wir verfügen bereits jetzt über einen reichhaltigen Werkzeugkoffer, den wir situativ anwenden können. Außerdem war der Spaßfaktor beim gemeinsamen Üben sehr hoch – wir haben von Anfang an sehr fehlerfreundlich geübt, viel durch gegenseitiges wertschätzendes Feedback gelernt und freuen uns auf die folgenden Module. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf die verbleibenden fünf Module. Ein weiteres virtuelles Modul würde uns nun jedenfalls nicht mehr schrecken.